Aufgabe: Teilt die Verantwortungsbereiche innerhalb eurer Gruppe auf, sodass es immer eine verantwortliche Ansprechperson gibt.
Songs sind hochgradig individuell: Text, Arrangement, Musik, Produktion und auch Performance (auf der Bühne) sind durchdachter Ausdruck ihrer Interpreten oder der Band. Die musikalische und textliche Bedeutung, also das Thema eines Songs, richtet sich dabei auch nach dem Genre, in dem der Song geschrieben wurde. Zwar gibt es mittlerweile nicht mehr nur „die“ Rock- oder Popmusik, sondern unzählige Unterkategorien mit anderen Instrumentierungen, Sounds, Spielweisen und Stilen, jedoch bilden Genres wie Liedermacher, Rockmusik, elektronische (Tanz-) Musik oder HipHop immer noch einen groben Orientierungsrahmen für die Produktion und das Marketing. Beispielsweise kann man elektronische Musik an charakteristischen „zusammengemixten“ Rhythmuspattern und Soundflächen erkennen, HipHop an einem textlastigem, rhythmisiertem Sprechgesang über gesampelten Beats. Thematisch wäre in diesem Fall das Tanzen eher dem ersten Genre, gesellschaftskritische Themen dem zweiten Genre zuzuordnen. Manchmal überraschen Songs aber auch mit auf den ersten Blick Genre-untypischen Themen. Auch der Aufbau eines Songs unterscheidet sich je nach Genre. Meist werden die unterschiedlichen Teile der Songstrukturen durch die Buchstaben A und B dargestellt, die Buchstaben S, R und B stehen für Strophe, Refrain und Bridge. Die Strophen leiten oft in Form einer sich entwickelnden Story zum Refrain hin (oft auch als Chorus, dem „Mitsingteil“, beschrieben), welcher die Strophen weiter erklärt oder auflöst. Ein Pre-Chorus reduziert oder verstärkt die Spannung vor dem Chorus, die Bridge ermöglicht neue musikalische Blickwinkel, ein Intro leitet einen Song ein.
Um möglichst schnell und mit einem bestmöglichen Endresultat an das Ziel eines Projektvorhabens zu kommen, braucht es eine Projektleitung. Diese hält auch durch Vor- und Nachbereitung die „Fäden“ der gesamten Gruppe zusammen. Zunächst überprüft sie die Rahmenbedingungen für das Projekt: Sie klärt, welche finanziellen, materiellen und personalen Ressourcen zur Verfügung stehen. Die zu verteilenden Aufgaben richten sich nämlich danach, wie viele Personen mit welchen Fähigkeiten beteiligt sind und welche Ausstattung vorhanden ist. Nach Aufstellen von Regeln für die Zusammenarbeit werden die Arbeitsmethoden festgelegt und in einem Zeitplan festgesteckt, welche Meilensteine wann erreicht werden sollen. Während der Projektdurchführung werden die einzelnen Schritte immer wieder kontrolliert und bei Bedarf bestimmte Aufgaben priorisiert oder verworfen und wenn nötig, der Zeitplan angepasst. Die Projektleitung führt regelmäßige Meetings mit den Gruppenmitgliedern durch, überprüft, ob alle über den aktuellen Stand informiert sind und die Regeln eingehalten werden. Sie setzt sich für eine positive Arbeitsatmosphäre ein, ist Vermittler bei Konflikten und sollte sich regelmäßig fragen: Was brauchen meine Gruppenmitglieder und was brauche ich? Die Projektleitung muss keine Fachexpertin oder Fachexperte sein, sondern hat die Hauptaufgabe, das Projekt zu koordinieren und die Gruppenmitglieder zu motivieren. Sie bringt das Projekt auch zu einem Abschluss und trägt die Endergebnisse nach außen.
Eine Melodie besteht aus Tönen, die zur Grundtonart eines Songs gehören, selten kommen auch ein paar tonartfremde Töne dazu. In einer Melodie wird mit verschiedenen Tonintervallen, also den Abständen der Töne zueinander, Rhythmen und dem Gesangstext gespielt – bis schließlich durch Wiederholungen und Veränderungen ein großes Ganzes entsteht. Der Tonumfang sollte nicht zu groß und die Tonhöhe auf jeden Fall singbar, die Melodie nicht zu kompliziert, sondern einprägsam sein (hier gilt auf jeden Fall: weniger ist mehr!). Man könnte sich auch fragen: Zu welchem Genre passt die Stimme der Sängerin oder des Sängers besonders oder in welcher Tonhöhe ist sie besonders stark? Beim Schreiben eines Songs ist es ratsam, Melodie und Lyrics nicht „irgendwie“ zusammen zu führen, sondern einen passenden Text für die geschriebene Melodie mit ihren Betonungen zu finden – oder eben andersherum – und einzelne, unpassende Stellen in Melodie oder Lyrics zu verändern. Die einprägsamste Stelle, bei manchen Songs auch die gesamte Melodie, wäre eure „Melodie-Hook“ oder auch „Hookline“, die besonders gegen Ende ein- oder mehrmals wiederholt wird. Die Hook ist der „Haken“, der nach vielen Wiederholungen schließlich im Gedächtnis hängen bleibt, schnell wiedererkannt wird und die Hörerinnen und Hörer mitsingen lässt. Die Hook kann zwar auch ein Soundeffekt, ein Gitarrenriff oder eine prägnante Akkordfolge sein, aber häufig führt eine clevere Melodiefolge zu einem Ohrwurm, der den Song besonders erfolgreich macht.
Die Harmonie oder Harmonik eines Songs bezieht sich auf die Tonart, in der er geschrieben ist. Dieser Grundvorrat an Tönen mit festgelegten Tonhöhen kann in einer Tonleiter dargestellt werden. Aus diesen Tönen können dann von jedem beliebigen Punkt aus Melodien gespielt, aber auch Akkorde gebildet werden, die sich wiederum aus mindestens 3 Tönen zusammensetzen. Die Töne der Akkorde können gemeinsam, aber auch hintereinander gespielt werden – und manchmal klingen auch nicht zum Akkord gehörende Durchgangstöne zwischen den Akkorden spannend In einem Song kommen natürlich nicht nur Akkorde in der Grundtonart, beispielsweise D-Dur, vor, sondern auch Akkorde, die auf den anderen Tönen der Tonleiter „aufgeschichtet“ werden. So bilden sich Stufen oder „Skalen“ in römischen Ziffern, die verschiedene Funktionen für den Song erfüllen. (Mehr Informationen findest du im Trainingsmodul „Grundlagen des Songwriting“
Die Lyrics bilden die Textzeilen des Songs und können aus einzelnen Wörtern, sich wiederholenden Sätzen oder auch längeren, beschreibenden Texten bestehen. Lyrics sollten den Song inhaltlich anreichern und etwas in den Hörerinnen und Hörern bewegen, etwa Emotionen oder Anregungen zum „Weiterdenken“. Es geht hier nicht um Perfektion jedes einzelnen Wortes, sondern um ein glaubwürdiges, interessantes oder poetisches Gesamtergebnis des Textes, das zum Stil und zur Haltung des Songs und seinen Interpreten passt. Idealerweise sind die Lyrics einmalig, könnten also auch neu erfundene Wörter oder Wortzusammensetzungen enthalten. Die Themen können beispielsweise Persönliches, Romantisches oder auch Politisches aufgreifen, manchmal sind es aber auch Nonsens-Texte oder Wort-Collagen. Meist soll die sprachlich formulierte Bedeutung des Textes die Musik des Songs unterstützen, beide können sich aber auch durchaus widersprechen und einen künstlerischen Kontrast bilden. Das Wichtigste ist, dass nicht alles aus den Lyrics gleich interpretierbar ist: Lasst der Fantasie der Hörerinnen und Hörer ein wenig Spielraum! Auch sollte beim Mitsprechen oder -singen der geschriebenen Lyrics ein Sprechfluss entstehen: Durch den Wechsel von betonten und unbetonten Silben und die Reime kommen eure Verse in einen „Flow“. (Mehr Infos findet ihr im Trainingsmodul „Texten wie ein Profi!“ )
Der Beat, häufig auch als Puls bezeichnet, stellt den baulichen Rahmen für einen Song zur Verfügung: Er ist ein abstraktes, gleichmäßiges Raster für die vorkommenden Rhythmen, enthält (noch) keine Schwerpunkte und kann deshalb nur in einem Parameter verändert werden, dem Tempo. Trotzdem ist der Beat super wichtig: Wenn er nicht eingehalten wird, kann der ganze Song auseinanderfallen. Der direkte Zusammenhang des Beats zum Tempo wird dadurch deutlich, dass er in bpm (beats per minute), also Schlägen pro Minute, angegeben wird – hier ist 120 bpm etwa ein mittleres Tempo, das in Songproduktions-Programmen oft als Grundeinstellung vorgegeben wird. In einem Takt wiederum werden die beats oder Schläge in Einheiten mit bestimmter Länge unterteilt. Der Bekannteste ist der 4/4 Takt, in welchem dann unterschiedliche Betonungen gesetzt werden (stark betont-unbetont-betont-unbetont), möglich sind aber auch gleichmäßige Betonungen (hier: four to the floor). Schließlich können um den Beat Rhythmen von unterschiedlichen Instrumenten gruppiert werden. Werden diese oft wiederholt, können sie als „Pattern“ im Zusammenhang mit Melodie oder Akkorden einem Song seinen ganz persönlichen Charakter geben. Allein durch die Beat- und Rhythmusstrukturen lassen sich manche Genres oder Stile auf Anhieb erkennen. (Mehr Infos findet ihr im Trainingsmodul „Rhythmus“)
Um Gesang und Instrumente aufzunehmen, ist ein geeigneter Raum auszuwählen. In professionellen Aufnahmestudios ist eine Schalldämpfung – meist aus Schaumstoff – eingebaut oder nachträglich angeordnet, damit zu viel Hall oder ungewollte Nebengeräusche vermieden werden. So eine Akustik kann aber auch selbst hergestellt werden: Durch die Wahl eines kleinen Zimmers ohne Fenster, das mit vielen Stoffen, Kissen etc. ausgestattet wird. Das Mikrofon sollte möglichst nicht direkt in der Mitte des Raumes und möglichst weit von den Wänden entfernt aufgestellt werden, um einen „Sweet Spot“, eine optimale Hörposition, zu erreichen. Da die jeweiligen Instrumente und vor allem der Gesang aber eine andere Akustik brauchen, sollte hier genug Zeit für ein Umstellen und die Neu-Verkabelung der Geräte eingeplant werden. Auch bei den Mikrofonen gibt es Unterschiede: So neigen Kondensator-Mikrofone eher zu einem sauberen, dynamische Mikrofone zu einem warmen und aggressiveren Klang. Wie weit Sängerinnen und Sänger vom Mikro entfernt sein müssen, muss ebenfalls individuell getestet werden. Von einem „take“, einer kleineren Einzelaufnahme, sollten immer mehrere gemacht werden, damit man diese später vervielfältigen oder übereinanderlegen kann, gerade der Gesang klingt dann voller. Um die Aufnahme am Computer oder Tablet zu bearbeiten, braucht man entweder ein USB-Mikrofon oder ein Audio-Interface, eine externe Soundkarte, welche die akustischen Signale in digitale umwandelt, damit diese vom Computer gelesen werden können. Erst dann kann der Song vollständig produziert werden.
Sobald die Audio-Aufnahmen auf das Tablet oder den Computer übertragen wurden, können diese in der DAW, der Digital Audio Workstation, bearbeitet und mit bereits vorhandenen digitalen Sounds in einem „Mixing“ abgemischt werden. In DAWs wie Logic, Ableton Live oder auch GarageBand werden dann entweder (Audio-) Spuren untereinander angeordnet oder Klangquellen können in einem virtuellen Raum selbst angeordnet werden. Im Mixing ist vor allem der Equalizer entscheidend: Mit ihm können bestimmte Ton-Frequenzen einer Spur angesteuert werden, welche angehoben oder abgesenkt werden können. Durch das Equalizing bekommt jeder Sound einen eigenen Platz und es kann auf den charakteristischen Gesamtsound, den der Song haben soll, hingearbeitet werden. Im Mixing kann außerdem die Klangcharakteristik der Sounds verändert werden, beispielsweise durch Hall („Reverb“) oder ein leichtes Echo („Delay“). Es können auch nachträgliche Tonartwechsel vorgenommen werden sowie Pattern oder Sounds „geloopt“ werden, also in einer Dauerschleife abgespielt werden. In manchen Programmen können auch einzelne Stellen der Gesangspur durch ein „Pitching“ korrigiert werden. Unerwünschte Timing-Unterschiede der Spuren können „quantisiert“ werden, sie werden rechnerisch einander angepasst. Schließlich erfolgt im „Mastering“ der Feinschliff, hier kommt auch der Kompressor zum Einsatz. Es handelt sich hierbei um eine Verminderung des gesamten Dynamikumfangs des Songs, unerwünschte Maximal- und Minimal- Pegelspitzen werden sozusagen „gepresst“. Damit wird gewährleistet, dass der Song am Ende immer gut klingt, egal mit welchem Gerät man ihn abspielt!
Im „konventionelleren“ Musikmarketing suchen Labels, also Musikverlage, nach KünstlerInnen, die erfolgsversprechend scheinen, sowohl finanziell als auch in Hinblick auf das Image des Labels. Die Labels produzieren dann die Songs der KünstlerInnen mithilfe von ProduzentInnen in Tonstudios und betreiben das Marketing. Ebenso verwalten Labels die Urheberrechte der KomponistInnen und melden Musikwerke bei der GEMA an, der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte. Labels haben sich in den letzten Jahrzehnten immer mehr zusammengeschlossen, Major-Labels, die „Big 3“, dominieren den Markt. Der Musikmarkt hat sich in den letzten Jahren jedoch noch einmal erheblich gewandelt: Es werden kaum noch CDs verkauft oder Musik heruntergeladen, sondern gestreamt. Streaming machte 2020 etwa ein Dreiviertel des Gesamtumsatzes von Musik aus. Darüber hinaus können MusikerInnen auch privat ihre Songs ins Netz stellen oder Aufnahmen streamen. Musik kann heute auch als Dienstleistung betrachtet werden, denn Menschen wollen passende Musik zu jeder Zeit an jedem Ort hören, ob digital oder live. Egal, auf welchem Wege ein Song vermarktet wird: Es muss schon vorher geklärt werden, ob es eine Nachfrage gibt, welche Zielgruppe angesteuert werden soll, wie das Erscheinen des Songs nach außen kommuniziert wird und auf welchem Weg der Song vertrieben wird. Hierfür kann ein Blick in soziale Netzwerke helfen: Welche Themen werden diskutiert und wie werden Bands oder Musikstile bewertet? Hier kann z.B. auch herausgefunden werden, in welchen Kontexten MusikerInnen oder Stile auftauchen.
Weitere Infos und Hilfestellungen:
Link zu: Hilfreiche Trainingsmodule